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6. Juli 2008

Café Le Voltaire

Argenton-sur-Creuse: Blaue Stunde am späten Nachmittag

"Le travail éloigne de nous trois grands maux: l'ennui, le vice, et le besoin."
Candide, ou l'optimisme, Francois Marie Arouet Voltaire

Nach ein paar regnerischen Tagen sitzen wir jetzt verträumt, aber immerhin trocken vor dem Café Le Voltaire. Die Sommer-Schule neigt sich ihrem Ende und bald geht es wieder nach Hause ins Hamsterlaufrad.

Das soll mich aber nicht davon abhalten, hier nochmal über einem Demi zu philosophieren. In Ruhe geht das sowieso alles viel besser als daheim, wenn die Gedanken einander durch mein Hirn hetzen. J. zufolge hängt das alles mit meiner mehr oder minder calvinistischen Erziehung zusammen. Ich gönne mir keine Pause, weil ich ständig in Betrieb sein muss; sonst fühle ich mich schuldig. Da ist durchaus was dran. Aber was hilft da die Selbsterkenntnis? Wenn man doch willentlich nichts daran ändern kann? Schuldgefühl ist nunmal mit Ratio nicht beizukommen.

Argenton-sur-Creuse ist jedenfalls der entspannten Betrachtung eigener Mängel zuträglich. Ich weiß zwar immer noch nicht, wie ich mein Problem lösen kann, aber ich arbeite dran.