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28. Februar 2008

Partitur der Finsternis

Ein Tisch in der Finsternis

Ich habe gerade die Partitur des Todes von Jan Seghers zuende gelesen. Darin geht es unter anderem um das Tagebuch eines Juden in Auschwitz. Sich damit zu konfrontieren ist ausgesprochen schmerzhaft. Es muss auch wehtun. Wenn mich dies nicht mehr anrührte, dann wäre ich tot oder völlig entmenscht. Was die Partitur in meinen Augen wohltuend auszeichnet, ist die aufrichtige und ehrliche Haltung zum Grauen, Verdrängung inklusive. Anders ist es unerträglich. Es kann nicht darum gehen, sich das Grauen ständig bewußt zu machen und darum zu wissen:

"Ihr wißt das schon. Ich auch. Nicht an Wissen mangelt es uns. Was fehlt, ist der Mut begreifen zu wollen, was wir wissen, und daraus die Konsequenzen zu ziehen."
Durch das Herz der Finsternis, Sven Lindqvist

27. Februar 2008

Ein Tag in Basel

Basel, Regenwetter hinterm Fenster

Den gestrigen Tag habe ich in Basel verbracht. Glücklicherweise blieb auch ein bisschen Zeit, durch die Altstadt zu streifen. Normalerweise sieht man von Basel ja nur den Grenzübergang, die Bahnhöfe oder die Autobahn. Grenzübergänge machen mir immer etwas Angst. Bahnhöfe erinnern mich an Rangierwerke; sie sind Übergangsstellen, aber im Normalfall kein Ort, an dem man Zeit verbringt. Na, und wenn man Basel auf der Autobahn tangiert, dann sieht man wirklich nur den Hinterhof: erst viel Chemie und am Ende die Feldschlösschen-Brauerei.

Wenn man sich aber, so wie ich gestern, mal zum Bleiben entschliesst, entpuppt sich Basel als wirklich faszinierendes, jahrhundertealtes Pflaster. Aufgrund der Stippvisite habe ich leider nicht alle Jahrhunderte geschafft. Und da ich mich konzentrieren musste, bin ich ins Kaufhaus Pfauen. Gibt es einen besseren Ort zur Erkundung moderner Alltagskultur? Ich glaube nicht. Ein bisschen Basel und Schweiz habe ich dann noch mit nach Hause nehmen dürfen: ein Chääs-Fondue. Dafür kam ich gestern zwar zu spät nach Haus; es hält sich aber erfahrungsgemäß in unserem Haushalt nicht lange. Stock, Peitsche und See hat's hier zwar nicht, Orgie und Lippengrün aber schon.

19. Februar 2008

Trügerische Hoffnungen

Finstere Nacht am Küchentisch

"Wo die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten."
Ton Steine Scherben

Ich habe schon wieder einen wirklich schwermütigen Gegenstand, nämlich trügerische Hoffnungen und vermeintliche Gewissheiten. Deshalb muss ich diesem post ein Mut machendes Motto voranstellen. Vollständig betrogen werden vermeintliche Gewissheiten beispielsweise in diesem Fall:

'My name is Ozymandias, king of kings:
Look on my works, ye Mighty, and despair!'
Nothing beside remains. Round the decay
Of that colossal wreck, boundless and bare
The lone and level sands stretch far away.
Ozymandias, Percy Bysshe Shelley (1817)

Ozymandias ist Wikipedia zufolge die gräzisierte Version des Thron-Namens von Ramses II. Er hat sich ein Denkmal errichten lassen - aber alles, sein Reich, seine Macht, seine Bauten, was immer er geschaffen hat - ist zerfallen. Sein Denkmal liegt zerschmettert im Sand der Wüste. Das ewige Lächeln auf den steinernen Lippen hat die Referenz verloren. Die Bedeutungen sind auseinander gefallen, wie auch die physischen Hinterlassenschaften. Die Ironie in Shelleys Gedicht ist, dass die Verzweiflung das einzige ist, was bleibt - allerdings nicht aus den Gründen, die Ramses sich bei der Errichtung des Monuments erhofft haben mag. Shelleys Verzweiflung währt ebenso ewig wie Dantes Höllenpforte und die Qualen, die sich dahinter verbergen.

Mein zweites Beispiel ist dagegen sehr viel persönlicher. Hier geht es um eine junge Frau, die ihr Glück in der Stadt sucht und trotz Rückschlägen nicht hin nimmt, dass sich die Hoffnung darauf als trügerisch erweisen könnte:

"Unterkriegen lassen will sie sich nicht. Ist sie doch hier in München, in der Stadt, um ihr Glück zu machen. Und das Glück, das würde sie schon machen. Da ist sie sich sicher. Ist sie doch ein hübsches Mädchen. Jeder kann das sehen. Sie selbst kann es sehen, wenn sie an den Schaufenstern vorbeigeht. Ihr Glück wird sie machen, da ist sie sich sicher. Ihr Glück."

Als sich kurz darauf der letzte ihrer Glücksmomente in Luft auflöst, erkennt sie, dass sie ihr Glück längst gemacht hatte. Sie erkannte das nicht rechtzeitig und so hat sie es wieder verloren, ohne es recht zu bemerken.

"(...) was hätte sie ihm auch sagen sollen, da sie selbst nicht wusste, was sie heute machen, wo sie hingehen würde. Was hätte ihr das genützt, oder hätte sie ihnen erzählen sollen von den Sommern mit den bloßen Beinen und von dem Glück, dass sie damals empfunden hatte, wie sie mit ihren Füßen durch die Pfützen gewatet ist. Hätte sie ihm sagen sollen, dass jene Sommer die besten in ihrem Leben waren und dass sie (...) ahnte, nein wusste, dass es auch die besten Sommer in ihrem ganzen Leben bleiben würden."
Kalteis, Andrea Maria Schenkel

Kathie, die junge Frau, von der hier die Rede ist, hatte nicht die Ewigkeit im Sinn. Sie hat nur auf ein kleines Eckchen persönliches Glück gehofft - Matsch zwischen den Zehen eben. Aber wie auch im Fall von Ozymandias hat das Schicksal es anders gewollt. Beider Pilgerfahrten endeten vor dem Purgatorium.

18. Februar 2008

Ewigkeit

Am heimischen Küchentisch in rabenschwarzer Nacht

Ich muss mich erden, so mächtig sind die Verse und Nachdichtungen, die ich heute zum Besten gebe. Beginnen wir mit der Inschrift auf Dantes Höllenpforte:

Durch mich gehts hin zur Heimstatt aller Plagen.
Durch mich gehts hin zur ewig langen Pein,
Durch mich zum Volke, das von Gott geschlagen.
Mich schuf mein Schöpfer, um gerecht zu sein;
Göttliche Allmacht, höchste Weisheit waren
Am Werk, mit erster Liebe eins in drein.
Vor mir war nichts Erschaffnes, was an Jahren
Nicht ewig: selber währ ich ewiglich.
Laßt, die ihr eingeht, alle Hoffnung fahren!
Divina Comedia (3. Gesang, Verse 1-9), Dante Alighieri (um 1320)

Warum die Hoffnung fahren lassen? Hinter der Höllenpforte erwarten den Besucher die neun Höllenkreise, wobei sich Sünden und Gräuel sukzessive steigern. Die Besucher müssen alle Höllenkreise durchschreiten, um zum Purgatorium, dem Fegefeuer, zu kommen, wo die Seelen möglicherweise Erlösung finden. Die Sünder haben jedoch, anders als die Besucher, keine Gewißheit, in das Purgatorium zu gelangen. An der Höllenpforte müssen die Sünder zunächst alle Hoffnung fahren lassen, denn das Fegefeuer und damit Aussicht auf Vergebung ist nicht gewiss. Schlimmer noch, die Höllenkreise sind selbstverständlich ewig und damit auch die Höllenpforte - und das gilt möglicherweise auch für die Buße für ihre Sünden.

Reiseliteratur ist Dantes Göttliche Komödie deshalb, weil hier der Aufstieg von den Höllenkreisen durch das Purgatorium ins Paradies ganz direkt anhand einer Wanderung erzählt wird, eine Metapher für eine Pilgerfahrt. Was immer die Wanderer entlang ihres Weges sehen und beobachten, sie werden am Ende Erlösung finden.

15. Februar 2008

Kulturgut Blutwurst

Noch nicht hell

Im Gefolge meiner gestrigen Hommage an Matthias Beltz habe ich Blutwurst-Recherchen betrieben. Dabei bin ich auf die Blutwurstmanufaktur gestossen, einem Webshop für alle Produkte rund um die preisgekrönte Blutwurst. Geleitet wird die Blutwurstmanufaktur vom Blutwurstritter Benser. Den Orden der Blutwurstritter (Confrérie des Chevaliers du Goûte Boudin) gibt es übrigens wirklich. Die veranstalten einmal im Jahr einen Blutwurst-Wettbewerb mit Hunderten von Teilnehmern.

Das schönste an der Blutwurstmanufaktur ist aber, dass es auf ihrer Website einen Eintrag zum Thema 'Produktphilosophie' gibt. Nun wüßte ich nicht, was es an der Philosophie des Produkts 'Blutwurst' mißzuverstehen geben könnte. Peter Kubelka - eigentlich Filmemacher, aber mit Tendenz zum Koch - hat sich im Rahmen einer im Fernsehen ausgestrahlten Diskussion zum Thema 'Naturverhältnisse - Das Tier als Lebensmittel' vor einer ganzen Weile mit folgenden Worten als Philosoph der Wurst geoutet:

"Eine Bockwurst ist ein paradiesisches Tier. Dieses hat eine Außenhaut, einen ganzen Körper und enthält nichts, was man nicht sofort essen kann - man muss nichts ausspucken, keine Gräten rausziehen oder Knochen brechen. Es ist mit Gewürzen und Düften, die zu meiner Kultur gehören, zu einer Metapher verbunden."
Peter Kubelka

Die Wurst ist also Teil des vertrauten kulturellen Kontextes oder, anders ausgedrückt: Wurst ist Heimat! Die Produktphilosophie der Blutwurst im Sinne der gleichnamigen Manufaktur ist allerdings pragmatischer und eher morgens um sechs in der Wurstküche angesiedelt. Man hört die Schweine zwar nicht mehr grunzen, aber saftig und dampfend scheint es dennoch zu sein. Übrigens besteht die Philosophie des Produkts Blutwurst laut Manufaktur im Wesentlichen im eigenhändigen Zerlegen und in der Umsetzung großväterlicher Rezepte. Überhaupt scheinen die Österreicher ein zärtlicheres und sinnenfroheres Verhältnis zur Wurst zu haben als Deutsche, wie auch dieses Bild zeigt: Sitzkomfort im Deix-Museum in Krems. Der Unterschied ist: In Deutschland kommt die Wurst aus der heimatlichen Küche, in Frankreich aus der adeligen Ritterschaft und in Österreich direkt aus dem Paradies.

14. Februar 2008

Hessen und die Welt

Nächtens am Küchentisch

"Entscheidend aber ist, daß Hessen ein Ort des Durchgangs ist, Völkerwanderungen und Kriegsbewegungen stapften hier durch, von Ost nach West und später mehr von West nach Ost, von Süd nach Nord und umgekehrt, aber nie war Hessen das Ziel, nie ist heute noch Hessen das Ziel, in Gießen an der Lahn war das letzte Durchgangs- oder Auffanglager für DDR-Flüchtlinge, aber für die war Gießen nie das Ziel, so wie Hessen nie das wirkliche Ziel ist derer, die hierherkommen und unsere Sprache verachten und unseren Dialekt furchtbar finden und über unseren Apfelwein lachen und über die Küche und darüber, daß selbst Goethe Hessen verlassen hat, so wie Büchner geflüchtet ist aus Gießen nach Zürich, um dort zu sterben.
Hessen ist Transitland, ist eine virtuelle Region, eine Cyber-Heimat vor der Erfindung der Elektronik. Es ist deshalb so unheimlich wie eine Poststation an einer wichtigen Wegkreuzung irgendwo im einsamen Land des amerikanischen Wilden Westens. Hessen haben einen Blick dafür, daß eigentlich niemand zu ihnen will, daß aber die Nacht und die Kälte und der Hunger es erzwingen, die Reise zu unterbrechen. Daher dieser mißtrauische Hessenwitz, schadenfroh bis in die Knochen, hier weht Häme mit im trauten Kneipengespräch. (...)
Das Hessische ist die Mentalität des verlorenen Subjekts, aber es juckt uns nicht, daß wir so unbedeutend sind. Die Hessen durchschauen vielleicht nicht die Geheimnisse der Welt, aber sie erahnen etwas von der Sinnlosigkeit des Hin- und Hergewanders. Die Sturheit und manchmal sogar Dummheit, die uns andere andichten, ist unser Weg des Widerstandes."
Transitland im Mittelpunkt, Matthias Beltz

"Hessen verstehen kann nur derjenige und auch nur diejenige, die die ethnische Sondersituation Hessens kennen. Die Hessen sind umzingelt von lauter Deutschen, haben keinen Zugang zum Meer, zu den Alpen und zum Ausland und daher keinen direkten Kontakt zur Freiheit. Wer Hessen besuchen will, muß vorher durchs Fegefeuer der deutschen Autobahn-, Eisenbahn- oder Flughafenkultur. Nur wenige, die hierherkommen, werden hier seßhaft. Das war schon während der Völkerwanderung so: Alle Völker der Welt sind durch Hessen getrampelt, keins wollte bleiben, was ich verstehen kann, aber die silbernen Löffel haben sie immer gern mitgenommen. Darum ist der Hesse mißtrauisch von alters her, er weiß, er kommt grundsätzlich zu kurz. (...)
Wir Hessen sind nicht stolz, Deutsche zu sein, wir sind stolz, gemein zu sein. Rache ist Blutwurst, sagen wir Hessen, und verhohnepiepeln so den Zusammenhang von Blutdurst und Blutwurst. Nationale Identität, fragen wir, ja braucht man so was, wenn der Kühlschrank voll ist?
(...) Hesse sein heißt, gefährlich leben wollen zu müssen."
Der gemeine Hesse, Matthias Beltz

Ein ganz Großer, der uns furchtbar fehlt und den wir hier noch gut hätten brauchen können! Hier gibts mehr von ihm.

10. Februar 2008

Radioaktives Quecksilber

Im hellen Sonnenschein am Küchentisch

Heute habe ich Herrn Grangés Herz der Hölle fertig gelesen. Für alle Freunde der seichten Lektüre wahrhaft ein gefundenes Fressen. Es ist genau das Richtige, wenn einem bei 40 °C Lufttemperatur an einem der Strände dieses Planeten so langsam das Hirn gebraten wird. Es werden derart viele Akteure eingeführt, dass man selbst bei klarem Verstand den Überblick verlieren muss. Für mein Amüsement hat jedoch gesorgt, dass alles so hyper-realistisch geschildert wird. Jede Zigarette, die der Hauptakteur raucht, ist dem Autor eine Bemerkung wert. Aber trotzdem haut es irgendwie hinten und vorne nicht hin. Über fehlende Tankstellen hatte ich mich in einem früheren Post schon echauffiert. Und schließlich möchte ich euch, gewissermaßen im Sinne eines 'Best-of-Jean-Christophe' seine stimmungsvollen Landschaftsschilderungen nicht vorenthalten.

Beginnen wir mit den winterlichen Pyrenäen: "Eine Landschaft, die der Winter versengt hatte. Nackte Bäume, die verkohlt aussahen. Felder aus Schwarzerde, umgepflügt wie Gräber. Ein weißer Himmel, der ein grelles, radioaktives Licht abstrahlte. Vor diesem Hintergrund ging ich ein paar Schritte zurück und betrachtete den Baum, der einsam an der Spitze der Anhöhe stand. Ein Gefangener der Erde, der sich zum Himmel reckte und vor Kälte versteinert war."

Und ein nebelverhangener Klosterhof in Krakau: "In Polen wurde es früher dunkel. Oder es braute sich ein Gewitter zusammen. Oder meine Wahrnehmung von Hell und Dunkel hatte sich verändert. Als ich zu der genannten Zeit in die Klostergärten zurückkehrte, schien es mir, als wären die Bäume, Sträucher und Kirchenfenster bereits in Finsternis gehüllt. Nur ein quecksilbriges Schimmern hielt sich noch zwischen den Nadeln der Tannen, den Zweigen der Buchsbäume, den Figuren der Glasmalereien an den Fenstern."
Das Herz der Hölle, Jean-Christophe Grangé

Das ist wahrhaft eine Herausforderung für meine Phantasie. Dennoch bin ich froh, dass ich jetzt wieder an etwas Neues kann. Nach knapp 800 Seiten reicht es. Ich bringe es halt nur in Ausnahmefällen fertig, ein einmal angefangenes Buch unausgelesen zur Seite zu legen.

5. Februar 2008

Sicheres Reisen heute

Nachts ist's dunkler als daheim

Während der letzten Tage beschäftigt mich eine Perle der Reiseliteratur: ein Einweg-Produkt von Jean-Christophe Grangé. Wir haben es mit hierbei mit einem Krimi-Autor zu tun. Damit das alle merken, ist der ermittelnde Kommissar Mathieu Durey so unglaublich cool, dass es kaum auszuhalten ist.

Spätestens auf jeder zweiten Seite wird uns sein Waffenarsenal vor Augen geführt. Für einen Waffen-Depp wie mich, die es bislang noch nicht für nötig befunden hat, mich außer mit Schlüsselbund, Schweizer Taschenmesser und Tränengas-Patrone mit weiteren wehrhaften Utensilien auszurüsten, ist das ein Buch mit sieben Siegeln. Macht aber nichts. Jean-Christophe denkt ja beim Schreiben auch an solche Trottel wie mich. Zum Beispiel an der gleich zu zitierenden Stelle.

Vorher kurz noch soviel zum Setting: Den Kommissar hat sein bisheriger Weg mit dem Auto von Paris über den französischen und Schweizer Jura bis nach Mailand geführt. Dabei hat er auf gut 350 Seiten nicht eine Sekunde an einer Tankstelle verbracht. Und dabei hat er mit einem Audi eine Strecke von rund 850 km zurückgelegt! Von Mailand aus nimmt er aber dann den Flieger, weil böse Verfolger (deren Identität mir noch nicht enthüllt wurde) ihn und sein Auto an der italienischen Grenze schrotten wollten, was ihnen im Fall des Wagens auch gelingt. Aus dieser Bredouille hilft ihm unbürokratisch ein Mailänder Kollege; dieser besteht jedoch auf dem Einsammeln sämtlicher Waffen. Scheinbar wehrlos fliegt Durey also nach Catania und berichtet:

"Ich beschloss, außerhalb zu frühstücken, um mich mit der Stadt vertraut zu machen. Doch zunächst setzte ich meine zweite Automatik zusammen, eine Glock, die ich zerlegt hatte, um unbemerkt durch die Sicherheitskontrollen am Flughafen zu gelangen (die Metalldetektoren schlugen bei dieser Waffe aus Kunststoff nicht an), dann steckte ich sie in ihr Futteral aus schwarzem Cordura."
Das Herz der Hölle, Jean-Christophe Grangé

Also Wahnsinn! Habt ihr die didaktischen Wendungen bemerkt? Zum ersten: Durey versteht wirklich was von Sicherheit, denn er hat eine zweite Automatik dabei! Und dann hat er die Waffe zerlegt, damit a) sein Kollege und b) die Security am Airport sie nicht findet. Mittlerweile ist jedoch praktisch jeder flugerfahren und weiß, obacht, am Flughafen hat's Metalldetektoren. Die hätten die Waffe doch finden müssen, egal ob zerlegt oder nicht! Aber, man beachte die Klammer: Eine Glock kann aus Kunststoff bestehen und dann merkt der Metalldetektor nichts. Gerissen! Hier war zwar der Wunsch offensichtlich Vater des Gedankens - aber kleinere Ungenauigkeiten seien Jean-Christophe angesichts des meines Erachtens weitaus gravierenderen Tankstellen-Lapsus nachgesehen.

Und ich hab noch vierhundert packende Seiten vor mir! Helau!

3. Februar 2008

Genug zu tun

Morgensonne am Küchentisch

Seit einer Woche bin ich wieder aus Paris zurück. Wie ich mitgekriegt habe, hat niemand zuhause meine Schwierigkeiten beseitigt und meine Probleme endgültig gelöst. Ich bin also doch unverzichtbar! Was für ein Glück!