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9. Juli 2008

Muskelkater

Tübingen, Nachmittag mit Schäfchenwolken

Noch immer bin ich in der schwäbischen Provinz. Aber soviel Ruhe und Abgeschiedenheit hat auch seine Vorteile. Ich komme richtig in Ruhe zum Denken - Muße ist ein schönes Wort dafür.

Tübingen ist, wie sein italienisches Pendant, auf mindestens sieben Hügeln erbaut. Egal, wo man herkommt und egal, wo man hinmöchte - ersteres ist stets unten und letzteres immer oben. Um in den Lessingweg zu gelangen, muss ich eine lange, gewundene Straße den Hügel hinauf nehmen. Und die ist ziemlich steil. Sogar die Fahrspuren für den motorisierten Verkehr mussten geteilt werden, weil es dort nicht genügend Platz gibt für zwei nebeneinander. Auf dem Weg zum Institut habe ich die Auswahl zwischen einem langen, steilen, gewundenem Anstieg und einer Treppe mit mindestens hundert Stufen. Letztere ist mir meist lieber. Allerdings leiden auf Dauer die Knie erheblich. Mit Blick auf meine höchstpersönliche Mobilität könnte ich auf die Hügel gut und gern verzichten.

Gestern war ich im Sportstudio trainieren. Dort konnte ich festgestellen, dass die Tübinger im Vergleich zu denen zuhause von vornherein schätzungsweise zwanzig Pfund mehr auf solche Maschinen packen, mit denen Beinmuskeln trainiert werden können. Was lernen wir daraus? Die Tübinger haben dank ihrer Trepp-ab-Hügel-auf-Topographie alle ziemlich muskulöse Oberschenkel. Sie gucken auch ziemlich verbissen. Ob das auch an den Hügeln liegt?