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15. August 2008

Etappe 5: Bücheloh - Weimar

Tour-Tagebuch: Naß, aber glücklich!

Heute gings dann auf zur letzten Etappe unserer Tour, die mit knapp 70 km nochmal zu den längeren gehörte. Unser Wetterglück hat uns heute etwas im Stich gelassen. Glücklicherweise haben wir uns gestern in Ilmenau noch mit Regenklamotten eingedeckt und waren daher etwas besser gerüstet als am Dienstag. Als wir heute früh das Haus verliessen, fing es an zu tröpfeln und so ging es stetig weiter, mal stärker, mal schwächer.


Da es matschig war, folgten wir zunächst der Bundesstraße bis Ilmtal. Dort trafen wir wieder auf den Ilmtal-Radwanderweg; jedenfalls mehr oder weniger - zunächst mal ging es in hohes (nasses) Gras. Danach waren die Füße feucht und jedenfalls gut gekühlt. In Kleinhettstedt flüchteten wir vorübergehend in eine sehr schöne Bushaltestelle mit direkter Anbindung an ein Bäckerei-Mobil. Den ersten Glibber wurden wir los und frisch gestärkt mit den dicksten Nußecken Deutschlands machten wir uns wieder auf den Weg.

In Kranichfeld regnete es dann so stark, dass wir beschlossen eine längere Pause einzulegen. Wir quartierten uns in einer Bäckerei ein, tranken ein paar Tassen Kaffee und warteten. Es regnete unablässig. In der Nähe fand ein Open-Air-Konzert statt. An diesem Wochenende prallten daher in dieser Bäckerei Landbewohner auf Rockkonzert-Besucher. Sozialpsychologisch höchst spannend. Trotz des Regens waren alle guter Dinge.

Am frühen Nachmittag hatten wir dann so halb und halb beschlossen, den Rest der Strecke mit der Bahn zu fahren. Da es aber inzwischen nicht mehr ganz so doll regnete und wir noch eineinhalb Stunden auf den nächsten Zug hätten warten müssen, beschlossen wir, wenigstens noch bis Bad Berka weiterzufahren. Und das war auch gut so, denn sonst hätten wir das Rittergut München verpasst mit seiner Luxus-Fischtreppe in der Ilm.

Der Ilmtal-Radwanderweg ist wirklich gut befahrbar und das Ilmtal überraschend romantisch und schön. Schade halt, dass wir solches Pech mit dem Wetter hatten. Bis wir in Weimar ankamen, waren wir triefend nass und sahen aus wie Schlamm-Catcher. Da sich am Ende auch nicht mehr jede Pfütze umfahren liess, waren meine Schuhe von innen und außen quietschend nass. Bevor wir uns in Weimar irgendwo anders hintrauten, gingen wir erstmal Schuhe kaufen. Die schlammverkrusteten Treter habe ich gleich auf den Müll geworfen. Immerhin hatte der Rest unserer Regenklamotten den Härtetest bestanden - und für Weimar hatten wir ja noch zwei Tage Zeit.