Paris, Vormittags am heimischen Schreibtisch
Da hatte ich doch gestern auf meiner Rückreise noch ein Abenteuer ganz spezieller Natur. Obwohl man nicht meinen sollte, dass Sonntag früh um sieben Hochbetrieb in Charles-de-Gaulle herrscht, war es dann so. Und da sich unser Abflug unvorhergesehen ein bisschen verzögert hat, fuhr der Pilot mit der Maschine kurzerhand nochmal in die Waschanlage.
Wir standen mit dem Flieger irgendwo in der Flughafenperipherie herum. Dann kamen zwei gangway-artige Gefährte von links und rechts auf uns zugefahren. An deren oberem Ende befand sich eine Kabine auf einer Plattform, in der jeweils der Steuermann oder die Steuerfrau saß. Um sich herum hatten sie jede Menge an Schwenkarmen angebrachte Rüssel und Spritzen, die offensichtlich von der Kabine aus bedient werden konnten. Nachdem sie ein bisschen gerüsselt und gespritzt hatten, schön von hinten nach vorne, kam plötzlich irgendwo her jede Menge Dampf und ich konnte die weiteren Ereignisse nicht mehr mitverfolgen. Ob daher am Ende trockengeföhnt und gewachst wurde, weiß ich nicht. Fest steht jedenfalls, dass die Passagiere das seltene Schauspiel noch mehr genossen hätten, wenn dabei schon mal ein Kaffee serviert worden wäre.
Jedenfalls war das wirklich was Neues für mich. Auf dem Heimweg waren wir dann so sauber, dass wir für den Rückweg keine Stunde gebraucht haben. Merke: Selbst bei kurzen Strecken verlieren dreckige Flugzeuge Zeit und demzufolge Sprit. Wenn sie sauber sind, fliegen sie offenbar geschmeidiger. Das kommt durch den herabgesetzten Reibungswiderstand, wie ich hier rausgefunden habe. Aber wodurch wird ein Flugzeug so hoch oben eigentlich dreckig? Oder lagert sich der Dreck nur dann ab, wenn sie auf den Flughäfen herumfahren? Und wie ist das mit der Reibung? Soll eine Flugzeugoberfläche besonders schmutzabweisend sein? Sehr rätselhaft und mysteriös.