Paris, nachmittags wieder zurück am Rechner
Als wir heute früh aufgewacht sind, gab es einen Lichtblick: Lambert hatte lange genug geschlafen, um die morgendlichen Nebelschwaden zu verpassen. Wir zögerten nicht lange und machten uns auf den Weg zu einem kleinen Stadtspaziergang. Endlich ist Lambert in Paris richtig angekommen!
Unser Weg begann am Place de la Concorde. Wir warfen einen kurzen Blick auf die Champs Élysées und den Arc de Triomphe. Letzterer war kaum zu sehen und die elysischen Felder sahen alles andere als elysisch aus. Das lag vermutlich daran, dass die Bäume alle kahl waren. Naja, so ist das halt im Winter. Anschließend wanderten wir durch die Tuilerien bis zum Louvre. Auch die königlichen Gärten hätten sicherlich etwas Grün vertragen können, um spektakulär auszusehen. So war es nur kahl und nass. Aber immerhin: Ein autofreier Platz im Herzen von Paris, der nicht von Joggern völlig überschwemmt ist. Durch die anderen Parks und Gärten kann man sich meist nur im Gegenuhrzeigersinn bewegen, weil jede andere Bewegungsrichtung zwangsläufig dazu führt, dass man zum Geisterfahrer wird und gezwungen ist, ständig hin- und her zu hüpfen. Den Louvre haben wir uns diesmal nur von außen betrachtet, denn den wollen wir ja zusammen mit C. nochmal besuchen, wenn er kommt. Das Bild hier zeigt schon mal zwei Drittel davon.
Von dort spazierten wir dann zum Palais Royal und dem dazugehörigen Jardin. Unglücklicherweise hatten sich zu dem Zeitpunkt schon wieder Wolken in Formation geschoben.
Das Bild ("Ceci n'est pas un héron!") spiegelt recht gut wieder, wie es sich anfühlte. Was hat eigentlich ein Sonnenkönig gemacht, wenn grade keine Sonne da war? All seine Pracht und seine Paläste scheinen wirklich nur in der Sonne zu wirken. Solches Wetter muss es doch auch im 17. Jahrhundert gegeben haben. War er vielleicht den ganzen Winter über in irgendeiner Sommer-Residenz? In Versailles kann das Wetter ja soviel anders nicht gewesen sein. Soweit ist es ja nicht weg. Im Palais Royal soll er jedenfalls aufgewachsen sein.Schließlich spazierten wir noch die Avenue de l'Opéra bis zur Oper entlang - vorbei an all den eleganten Geschäften, die natürlich (glücklicherweise!) alle geschlossen waren. Man bedenke, was hätte passieren können, wenn Lambert erst die Pariser Haute Couture entdeckt hätte! Erstaunlicherweise gibt es in der Avenue de l'Opéra unglaublich viele Reisebüros von praktisch jeder Fluglinie auf diesem Planeten. Man könnte den Eindruck bekommen, als hätten Pariserinnen und Pariser nichts eiligeres zu tun, als schnellstmöglich von hier wieder wegzukommen.